Durch das Internet veränderte sich auch das Verhalten von Tierbesitzern. Dies zu akzeptieren und vor allem das gewonnene Wissen auch umzusetzen, sind grundlegende Aspekte, um mit dem eigenen Tierbusiness relevant zu bleiben. Wie Du ohne Marketingkenntnisse in nur zwei Schritten jüngere Tierhalter erreichen kannst, erfährst Du hier.
Handschriftliche Briefe verfassen und wochenlang auf die Antwort zu warten oder jemanden per Festnetztelefon anrufen, in der Hoffnung, ihn auch zu erreichen. Für die Generationen, die vor allem zwischen 1950 und 1979 geboren wurden, war dies alltäglich.
Im Jahre 1990 dann ein großer Schritt. Das ARPANET, der Vorläufer des heutigen Internets, wurde für Privathaushalte erstmalig zugänglich gemacht und schon bald folgte das Internet, welches sich im Laufe der Jahre zu dem entwickelte, was wir heute kennen.
Es folgten so rasante Neuerungen, dass sogar viele Generationen überfordert waren und sich nicht wagten, auf die Veränderungen einzulassen. Ein Sprung ins Unbekannte liegt nicht unbedingt in der menschlichen Natur, schließlich sind wir doch überwiegend Gewohnheitstiere!
Doch durch die Schnelllebigkeit der Technologie entwickelte sich aus dieser heraus auch eine neue Generation. Die derer, die in der Lage sind, neue Revolutionen und Entwicklungen schneller aufzugreifen und umzusetzen. Viele Studien befassten sich mit diesem Phänomen und schenkten der neuen Generation ihre Aufmerksamkeit, um herauszufinden, wie sich Menschen und dementsprechend auch die Zielgruppe der Tierhalter gewandelt hatte. Fragen rund um das Kaufverhalten, Entscheidungen oder Werte der digitalen Generation waren die Grundlage für ein neues Wirtschaftsdenken und die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen.
Und hier sind wir nun und müssen lernen, die immer neuen Generationen besser zu verstehen.
Generationen von Haustierbesitzern
Doch welche Generationen unterscheiden wir aktuell? Damit es Dir leichter fällt, haben wir folgend eine Grafik, die Dir in etwa die verschiedenen Generationen aufzeigt. Bitte beachte, dass die Übergänge fließend und eine klare taggenaue Abtrennung daher nicht möglich ist.
In diesem Artikel widmen wir uns vor allem den Generationen Y (Digital Natives) und Z : Deine Kunden und Patienten von heute und in der Zukunft!
Wir orientieren uns dabei an den aktuellen Statistiken der Heimtierbranche (Quelle ZZF 2020), die uns zeigen, dass gerade diese zwei jüngeren Generationen einen Großteil der Haustierbesitzer ausmachen. 16 % aller Tierhalter sind zwischen 30 und 39 Jahre alt, 17 % der Haustierbesitzer gehören der Generation Z an. Doch nicht allein die Pandemie ist für den Haustierboom innerhalb dieser Generationen verantwortlich, sondern allen voran der Wunsch, nicht allein zu sein.
Eigenschaften der Generation Y – Digital Natives
Die Generation Y bezeichnet Menschen, die zwischen den Jahren 1980 und 1994 geboren wurden. Sie sind ohne Smartphone aufgewachsen, spulten eine Kassette mit einem Bleistift zurück und verbrachten den halben Tag damit, vor dem Radio zu warten, um das aktuelle Lieblingslied dann auf Kassette aufnehmen zu können. Das lustige Taschenbuch und Jugendmagazine gehörten zum Erwachsenwerden dazu.
Fragt man diese Zielgruppe nach Werten, ergeben sich folgende Prioritäten:
1) Gesundheit
2) Zuverlässigkeit
3) Familie gründen
4) Freiheit
5) Gerechtigkeit
Dabei ist der Generation Y eine ausgeglichene Balance zwischen Arbeit und Privatleben sowie die Möglichkeit der persönlichen Entfaltung besonders wichtig. Ungeduldig streben sie nach einem raschen Karriereaufstieg, sodass sogar 49 % bereit dazu sind, eine Stelle binnen zwei Jahren wieder zu kündigen, sollte die gewünschten Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten ausbleiben. Gehalt, Entertainment und Motivation stehen ebenfalls besonders hoch im Kurs. Sie nutzen täglich Social Media und investieren viel Zeit in den Aufbau des eigenen Profils.
Durch diese Eigenschaften ist die Generation Y auch als Kunden und Patienten nicht zu unterschätzen, denn ehe sie sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung entscheiden, vergleichen sie aktuelle Angebote und Produktalternativen. Neben Empfehlungen spielt für sie auch die attraktive Ansprache in den sozialen Medien eine große Rolle. Auch auf gesundheitliche Aspekte wird mehr geachtet und so stehen ebenfalls die Inhaltsstoffe von Tierfuttermitteln mehr im Mittelpunkt denn je.
Eigenschaften der Generation Z
Die Generation Z, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren wurden, folgt auf die Generation Y. Sie sind die am technisch versierteste und erste Generation, die Leben ohne Social Media oder technologische Gadgets, die den Alltag erleichtern, nur schwer vorstellen. Diese Generation liebt das Schnelllebige. Die Aufmerksamkeitsspanne für Inhalte aus dem Internet beträgt weniger als vier Sekunden, weshalb besonders Videoinhalte bei dieser Generation stark gefragt sind.
Zusätzlich ist diesen jungen Menschen eine schnelle Antwort auf Fragen zu Produkten oder Service wichtig. Unternehmen, die nicht mit dieser Zielgruppe agieren und nicht zeitnah auf Fragen antworten, sind für diese Generation uninteressant. Auch Bewertungen stehen hoch im Kurs. So belegt eine Studie, dass etwa 41 % der Generation Z im Durchschnitt fünf Bewertungen zu einem Produkt oder Service lesen, ehe sie eine Kaufentscheidung treffen. Offensichtliche Marketingkampagnen haben für diese Generation hingegen keinen großen Reiz.
Man gebe dem Kunden, was er sich wünscht. Doch wie?
Egal ob Generation Y oder Z, der Kunde möchte den wahren Kosten-/Nutzenfaktor ehrlich erläutert haben und nicht durch verwirrende Werbekampagnen getäuscht werden. Für Unternehmen und Selbstständige stellt sich daher die Herausforderung, eine ehrliche, ansprechende und gleichzeitig überzeugende Werbestrategie zu erstellen. Digitale Medien und deren schnelle Entwicklung können abschreckend wirken, doch um so offener man diesen gegenüber ist, um so mehr kann man auch zur Präsenz der erstellten Werbestrategie von diesen profitieren und so die Zukunft des Unternehmens auch für weitere digital avisierte Generationen sichern.
Tierhalter der Generation Y und Z erreichen
Mindestens 33 % der Tierhalter sind regelmäßig online und suchen dort nach Informationen oder Entertainment. Durch Reizüberflutung sind diese Generationen ungeduldig und wählerisch geworden. Alles muss schnell gehen. Am besten sofort. Möchtest Du mit der Konkurrenz mithalten, ist es notwendig, Deine Ware und Leistung sowie Dein Unternehmen auch online präsent zu machen. Dazu gibt es zwei klassische Wege:
- Deine eigene Webseite mit individuellem, auf Dein Unternehmen abgestimmten Design und optimiert für die Google-Suche.
Wie Du als Tierprofi Deine Webseite gestalten kannst, finden Du in unserem Artikel “So gestaltest Du die perfekte Webseite für Dein Tierbusiness“
- Dein Social Media- Account
Um eine gute Reichweite zu generieren, ist es wichtig, Deine Community engagiert zu betreuen und durch Service und Zuverlässigkeit neue potenzielle Kunden von Deinem Unternehmen zu überzeugen.
Obwohl es mittlerweile normal ist, dass gefühlt jeder eine Webseite und einen eigenen Social Media Account besitzt, stellen wir immer wieder fest, dass es einige Tierdienstleister doch vor eine erhebliche Herausforderung zu stellen scheint. Dies beginnt schon bei der zu investierenden Zeit. Es hört sich zunächst verlockend an, durch Social Media potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen, doch diese Aufmerksamkeit kommt nicht von ungefähr. Und so ist es wichtig, gerade auch mit dem neuen Algorithmus Zeit für den Aufbau und die Betreuung der Community einzuplanen, um so überhaupt nötige Reichweite zu erlangen. Auch möchte die Community regelmäßig mit neuem Content gefüttert werden, dessen Erstellung ebenfalls Zeit in Anspruch nimmt. Wer diese Zeit nicht investieren kann oder möchte und daher auf Hilfe von extern setzt, wird bereits mit dem nächsten Punkt konfrontiert. Den Kosten. Gerade Dienstleister fragen sich daher immer häufiger, ob eine eigene Webseite oder Social Media Auftritt wirklich relevant ist. So wird dieser doch so wichtige Teil des Marketings oft stark vernachlässigt. Ein fataler Fehler, schaut man sich die zukünftigen Kunden und Patienten und deren Bedarf an.
Erste Schritte zur Onlinepräsenz, auch ohne Marketingkenntnisse
Da viele Tierdienstleister weder Zeit noch Budget für Onlinemarketing investieren möchten, stellen wir Dir hier zwei ganz einfache Möglichkeiten vor, mit denen Du schnell und einfach die ersten Schritte in die Welt der Onlinepräsenz machen kannst.
Google My Business ist ein gratis Tool für bessere lokale Sichtbarkeit. Du kannst Dein Tierbusiness ganz einfach registrieren und füllst anschließend nur noch ein vorgefertigtes Formular aus. Dort werden Daten erfasst, wie die Art Deines Business, die Geschäftsadresse sowie Deine Kontaktdaten und Öffnungszeiten. Dein Business ist anschließend über Google zu finden und bekommt einen Pin in Google Maps.
Auch profitierst Du von Funktionen, die es Dir möglich machen, Statistiken abzurufen, eine Bildergalerie oder Rezensionen zu verwalten.
Es gibt jedoch auch zwei Nachteile für Google My Business, welche wir ebenfalls nennen wollen. Zum einen entscheidet Google, an welcher Stelle Dein Business angezeigt wird und vor allem für wen es erscheint. So hast Du keine Garantie, alle potenziellen Kunden der gewünschten Zielgruppe zu erreichen. Zum anderen kann jeder, der über ein Google-Konto verfügt, dort auch eine Rezension über Dein Unternehmen abgeben, ungeachtet dessen, ob er wirklich jemals Deinen Service in Anspruch genommen hat.
- Dein Tierbusiness-Profil bei blepi
blepi ist eine Onlineplattform, die Tierbesitzer und Tierprofis nah zueinander bringt und es Tierdienstleistern ermöglicht, direkt an der Zielgruppe zu interagieren und so ohne Umwege auf eigene Waren und Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Die Erstellung des eigenen blepi Tierbusiness-Profils ist in wenigen Minuten erledigt. Anschließend füllst Du auch hier nur noch Deine Daten aus, die Du mit potenziellen Kunden teilen möchtest und schon bist Du für alle Tierhalter in der blepi Community ersichtlich.
Neben der direkten Positionierung in einer Heimtiercommunity bietet blepi natürlich noch weiter tolle Vorteile, mit welchen Du Dein Tierbusiness gekonnt in Szene setzt. Du kannst über Dein Profil direkt Waren oder Serviceleistungen anbieten, profitierst von kostenlosen Tipps rund um die Welt des Tierbusiness sowie regelmäßigen Werbemaßnahmen, die helfen, Dein Business noch einmal mehr individuell hervorzuheben.
Den Nachteil möchten wir jedoch auch benennen. So ist das Erstellen eines eigenen Tierbusiness-Profils nur für Tierdienstleister und stationären Shop mit Heimtierbedarf möglich. Onlineshops sind bei blepi erst mal nicht vorgesehen, da dies mit dem Motto “finde den passenden Tierprofi in der Nähe!”, für welches blepi steht, nicht vereinbar ist. Auch industrielle Unternehmen aus der Produktion z. B. für Futtermittel werden bei blepi nicht aufgelistet. Jedoch stehen für diese Unternehmen, andere Wege für eine Kooperation zur Verfügung.