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Richtig Hund Barfen mit Futtermengen

Den Hund richtig BARFen

Den Hund zu BARFen kann eine echte Herausforderung darstellen, schließlich muss man einiges beachten. Hier findest Du alle wichtigen Informationen!

BARFen gilt als die natürlichste Art der Fütterung und erfreut sich unter Hundebesitzern zunehmender Beliebtheit. Es bezeichnet die Methode, seinen Hund mit biologisch artgerechter und roher Nahrung wie Fleisch, Obst und Gemüse zu füttern.

Die Abkürzung BARF definierte sich im Laufe der Zeit auf verschiedene Arten. Am Häufigsten ist die Definition in diesen drei Varianten zu finden:

  • Bones-and-raw-feed – Knochen und rohes Futter
  • Born-again-raw-feeders – wiedergeborene Rohfütterer
  • Biologically-appropriate-raw-food – biologisch artgerechte Rohfütterung

Alle Definitionen beschreiben dabei jedoch das gleiche Prinzip und sind auf das ursprüngliche Beuteschema des Wolfes zurückzuführen. Der Gedanke des BARFen ist also die Rückkehr zur ursprünglichen Fütterung. Allerdings bedeutet das nicht, dass Dein Hund sich sein Futter ab sofort selber fangen muss.

Warum BARFen?

Häufig ist bei industriellen Futtermitteln nicht hundertprozentig ersichtlich, welche Inhaltsstoffe und in welcher Menge diese enthalten sind. Gerade für Hunde mit Futtermittelunverträglichkeit kann dies ein enormes Problem darstellen. BARFen stellt hier eine sehr gute Alternative dar, da der Zweibeiner genau weiß, was im Napf seiner Fellnase landet.

Doch auch für andere Hunde bietet sich BARFen an, da Frauchen und Herrchen individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben ihres Hundes eingehen können. Zudem ist die Ernährung durch BARFen deutlich abwechslungsreicher als eine 20 kg Tüte ein und derselben Sorte.

Allgemein gesundheitlich betrachtet kann das BARFen einen großen Vorteil mit sich bringen. Viele Hundebesitzer berichten, dass ihr Vierbeiner seit der Umstellung auf BARF deutlich gesünder und agiler ist. Doch woher kommt das?

BARFen orientiert sich an der ursprünglichen Ernährung des Wolfes, weshalb der Hund genau das erhält, was er benötigt. Getreide steht dabei weder beim Wolf noch beim Hund primär auf dem Futterplan und sollte 10% des Futteranteils nicht überschreiten. Dennoch sind viele handelsübliche Alleinfuttermittel mit reichlich Getreide gestreckt. In einigen Alleinfuttermitteln macht der Getreideanteil sogar 80% aus, was den Gesundheitszustand des Hundes sogar nachhaltig schädigen kann. Anders als bei uns Menschen enthält der Speichel des Hundes nur einen geringen Anteil an Amylase, einem Enzym, welches für den Stärkestoffwechsel benötigt wird. Da Getreide sehr stärkehaltig ist, kann ein Großteil dessen somit weder aufgespalten noch verwertet werden.

Ein Vorteil des BARF ist zudem die Bioverfügbarkeit. Diese bezeichnet den Grad der Nährstoffaufnahme des Hundes in seinen Organismus. Natürliche Rohkost kann vom Hund besser aufgenommen werden als Fertigfuttermittel. Dies liegt daran, dass im BARF alle natürlichen Komponenten wie Enzyme, Co-Enzyme und Vitamine enthalten bleiben. Währenddessen beinhalten Alleinfuttermittel lediglich synthetische Imitationen dieser Stoffe, welche eine geringere Effektivität aufweisen als natürliche Stoffe.

Woher das BARF beziehen?

Supermarkt

Im Supermarkt ist sowohl Fleisch als auch Obst und Gemüse erhältlich, wodurch es die schnellste Möglichkeit ist, alle Zutaten auf einmal zu erhalten. Doch Vorsicht! Man sollte davon absehen, Obst und Gemüse in Dosen oder Gläsern zu kaufen, da diese mit Zusatzstoffen haltbar gemacht werden und daher weniger Nährstoffe, jedoch häufig Zusätze von Speisesalz und Zucker in hohem Maße enthalten sind. Es ist daher ratsam, lieber zu frischem oder tiefgekühltem Obst und Gemüse zu greifen. Durch das schnelle Gefrieren sind in Tiefkühlwaren häufig sogar noch mehr Vitamine enthalten als in frischem Obst und Gemüse.

Wer mehrere Fleischrationen kaufen möchte, sollte jedoch auf das abgepackte Fleisch an der Kühltheke zurückgreifen, da dieses unter Schutzatmosphäre verpackt wurde und somit länger haltbar ist.

Schlachter/Bauer

Du kannst das Fleisch auch direkt vom Schlachter, so wie das Obst und Gemüse frisch vom Bauern beziehen. Dies hat den Vorteil, dass kein Zwischenhändler nötig ist und Du sowohl Fleisch, Knochen, Innereien, Obst und Gemüse günstig und ohne Zusätze von Stoffen beziehen kannst. Zudem kannst Du Dir vor Ort direkt einen Eindruck über die Bedingungen und damit auch über die Qualität der Waren verschaffen.

Futterhändler

Du kannst die Zutaten, welche Du zum BARFen benötigst, auch direkt in der Tierhandlung oder im Internet erwerben. Das ist in vielerlei Hinsicht zeitsparend. Zum einen musst Du das Haus nicht verlassen und bekommst alles Nötige nach Hause geliefert. Zum anderen sind Zutaten wie Obst und Gemüse häufig schon püriert, sodass Du Dir diesen Schritt in der Zubereitung sparst. Wenn Du jedoch zu kühlende Waren kaufst, egal ob in der Tierhandlung vor Ort oder über das Internet, achte zwingend darauf, dass die Kühlkette zu keiner Zeit unterbrochen wurde, denn dadurch breiten sich Keime in dem Futter Deines Hundes aus, welche ihn krank machen können.

 

BARFen, aber richtig!

Wie alles andere auch, ist das BARFen nur eine Frage der Gewöhnung. Wer bereits einige Routine hat, dem fällt es sicherlich leichter, seinen Hund abwechslungsreich und ausgewogen zu ernähren, als jemand, der sich mit dem Thema erst seit Kurzem auseinandersetzt.

Möchtest Du Deine Fellnase auf BARF umstellen, empfiehlt es sich, Dir einen Ernährungsplan von einem Ernährungsberater oder Deinem Tierarzt erstellen zu lassen. Die passenden Experten findest Du natürlich bei blepi. Zur individuellen Erstellung des Ernährungsplans empfiehlt es sich, zuvor von Deinem Tierarzt Blut abnehmen zu lassen und anhand einer Blutuntersuchung festzustellen, welchen individuellen Bedarf Dein Vierbeiner hat. Nur mit diesen Werten, so wie Größe und Gewicht Deines Hundes, kann sein individueller Bedarf zuverlässig ermittelt werden.

Ein paar grundlegende Informationen dazu, wie Du richtig BARFst möchten wir Dir folgend aber bereits mitgeben:

Die Größe der Ration

Die optimale Größe einer Ration ergibt sich aus dem Körpergewicht Deines Hundes, so wie aus seinem Alter, seinem Stoffwechsel und seiner Aktivität. Im Durchschnitt liegt die optimale Menge einer Ration bei 3% des Körpergewichts. Jedoch haben Welpen aufgrund ihrer Aktivität und des Wachstums einen deutlich höheren Bedarf als ein adulter Hund oder gar ein Senior. Eine kleine Übersicht der Richtwerte möchten wir Dir an dieser Stelle geben. Diese kannst Du als Grundlage nehmen und je nachdem, ob Deine Fellnase zunimmt oder abnimmt, in die entsprechende Richtung anpassen.

 

Der Barf-Futterplan

Die ausgewogene Ernährung des Hundes lässt sich von der Beute des Wolfes ableiten. Beutetiere bestehen nicht nur aus Muskelfleisch, sondern auch aus Blut, Innereien, Knochen, Knorpel, so wie dem Mageninhalt. Da der Wolf den Magen seiner Beute ebenfalls frisst, nimmt er auf diesem Wege natürlich auch ein gesundes Maß pflanzlicher Bestandteile zu sich. Diese Zusammensetzung kann man annähernd auch auf den BARF-Futterplan des Hundes anwenden, der sich also in etwa wie folgt zusammensetzen sollte:

 

Da der Hund pflanzliche Bestandteile nur schwer verdauen kann, solltest Du Obst und Gemüse idealerweise immer pürieren. Auch solltest Du auf die richtige Auslastung der für Deinen Hund wichtigen Vitamine und Mineralstoffe achten.

Das richtige Fleisch:

Auch beim Fleisch solltest Du auf Abwechslung achten, da jede Fleischsorte unterschiedliche Nährstoffe in unterschiedlicher Konzentration enthält. Je nach Verträglichkeit kannst Du Deinem Hund gerne Rindfleisch, Geflügel, Wild, Fisch, Pferd, Känguru so wie deren Innereien füttern. Allerdings sollte das Fleisch stets frisch und die Kühlkette nicht unterbrochen worden sein, da sonst die Gefahr einer Infektion besteht. Rohes Schweinefleisch ist jedoch generell tabu, da es roh den für Deinen Hund tödlichen Aujeszky-Virus enthalten kann. Schweinefleisch sollte daher nur gefüttert werden, wenn es zuvor bei mindestens 70 Grad gegart worden ist. Dadurch stirbt das Aujeszky-Virus ab.

Auch bei Innereien ist Vorsicht geboten, egal wie sehr Dein Hund diese auch mag.

Einige Organe sind entgiftend und enthalten daher ungesunde Stoffe, welche von dem gebenden Tier bereits ausgesondert wurden sind. Daher ist es ratsam, Deinem Hund Innereien wie Lunge, Leber, Milz, Niere, Herz und Bauchspeicheldrüse maximal einmal wöchentlich zu füttern.

Ab und an sollte beim BARFen auch Pansen auf dem Speiseplan Deines Hundes stehen, denn dieser beinhaltet reichlich Mikroorganismen und Verdauungsenzyme und ist daher ein natürliches Probiotika für eine gesunde Darmflora. Pansen enthält zudem viele wichtige Nährstoffe und ist, da es als Schlachtabfall gilt, vergleichsweise sehr günstig. Roh enthält Pansen vorverdaute Pflanzenkost, welche von Deinem Hund sehr gut aufgenommen werden kann. Dieser ist optisch grün und sogar gesünder als gekochter Pansen. Voraussetzung ist, dass der Wiederkäuer zuvor als Weidetier gehalten wurde.

Knochen füttern

Knochen sind sehr gute Mineralstofflieferanten und werten das Futter Deines Vierbeiners mit Magnesium, Kalzium, Zink und Phosphor auf. Jedoch sollte man bei der Fütterung von Knochen einige Dinge beachten, da es sonst unter Umständen gefährlich für Deine Fellnase werden kann.

Zum einen sollte man seinen Hund nicht mit Knochen überfüttern, da es sonst zu einer Überversorgung an Mineralstoffen kommen kann, welche zu Harnsteinen, Stoffwechselstörungen und Verstopfung führen kann. Zudem können sich unverdaute Knochenreste im Kot Deines Hundes ansammeln, wodurch es zum sogenannten „Knochenkot“ kommt, welcher Dein Hund nur unter sehr großen Schmerzen ausscheiden kann. Zudem enthalten Knochen sehr viel Phosphor, was in zu hohem Maße zu Niereninsuffizienz führen kann. Die Menge an Knochen pro Mahlzeit sollte daher optimalerweise 0,75 g je Körpergewicht nicht überschreiten.

Knochen sollten roh verfüttert werden, da das Kochen der Knochen dazu führt, dass diese porös und brüchig werden und damit eine Gefahr für Deinen Hund darstellen können. Besonders geeignet sind Knochen von Lamm und Kalb, so wie vom Rind. Schweineknochen sollten aufgrund des Aujeszky-Virus nicht verfüttert werden. Auch Knochen vom Geflügel wie Gans, Ente und Huhn, so wie Knochen von Kleintieren wie Hasen gehören nicht in den Napf Deines Hundes, da diese ebenfalls splittern können. Hasenpfoten aus dem Kleintierhandel sollten ebenfalls nicht in jedem Napf landen. Diese sind zwar luftgetrocknet, wodurch dem Knochen Wasser entzogen wird und dieser daher anders bricht, jedoch können größerer Bruchstücke weiterhin verschluckt werden und somit eine Gefahr für die Fellnase darstellen. Kleine Hunde, die diese Bruchstücke noch einmal gut zerkauen, können solche Hasenpfote daher eher fressen, wohingegen bei größeren Hunden dringend davon abgeraten wird.

Es gibt jedoch spezielle Kauknochen für den Hund, welche meist aus Rinder- oder Büffelhaut gefertigt sind. Diese kann der Hund bedenkenlos fressen. Beim Kauen werden Endorphine freigesetzt, welche beruhigend und beglückend auf Deinen Hund wirken. Zusätzlich bietet das Kauen auf Kauknochen eine nährstoffreiche Beschäftigung und unterstützt gleichzeitig die Zahnhygiene Deines Hundes.

Obst und Gemüse

Da der Verdauungsapparat Deines Hundes pflanzliche Nährstoffe nur schwerlich aufnehmen kann, ist es sinnvoll, ihm die Verdauung zu erleichtern und rohes Gemüse zuvor zu pürieren oder es leicht vorzukochen. Dadurch wird die Zellstruktur zerstört und dem Hund die Verdauung erleichtert. Gemüse enthält viele wichtige Nahrungsbestandteile wie Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Enzyme und Kohlenhydrate. Daher sollte Gemüse beim BARFen, wenn auch in kleinen Mengen, auf keinen Fall fehlen. Sehr gut eignen sich zum BARFen Spinat, Karotte, Kürbis, Zucchini und rote Beete. Kartoffeln dürfen nur gekocht verfüttert werden, da sie roh giftiges Solanin enthalten.

Obst, welches im Napf Deiner Fellnase landet, sollte immer gut reif sein, da unreifes Obst gesundheitsschädigende Folgen für Deinen Hund haben kann. Steinobst sollte generell nie mit Kern gefüttert werden, da dieser Blausäure enthält, welche in größerer Dosis giftig ist. Besonders geeignet sind hingegen Banane, Birne, Apfel und Erdbeeren.

 

 

Milchprodukte

Milchsäurebakterien wirken probiotisch, weshalb Milchprodukte gesundheitsfördernden Einfluss auf den Verdauungstrakt des Hundes haben. Zudem enthält Milch hochwertige Proteine, welche von Deinem Hund sehr gut aufgenommen werden könne. Doch nicht jeder Hund verträgt Milchprodukte, denn wie bei uns Menschen kann auch der Hund an einer Laktoseintoleranz leiden. Jedoch ist der Laktosegehalt nicht in allen Milchprodukten gleich hoch. Für laktoseintolerante Hunde eignen sich Quark und Hüttenkäse hervorragend, da sowohl der Fett- als auch der Laktosegehalt deutlich geringer ist. Der Anteil an Milchprodukten sollte im Speiseplan Deines Hundes jedoch 5% nicht überschreiten.

Fette und Öle

Für eine ausgewogene Ernährung sind Fette und Öle essenziell, da sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Durch Überzüchtung und Fütterung mit Kraftfutter enthalten Schlachttiere heutzutage häufig überwiegend Omega-6 Fettsäuren, wodurch es zu einer Überproportionierung kommt, welche von Deinem Hund mit der Nahrung aufgenommen wird. Omega-6 Überschuss kann gesundheitsschädliche Folgen wie Arthritis und Krebs verursachen, weshalb dieses Ungleichgewicht dringend durch entzündungshemmende Omega-3 haltige Öle ausgeglichen werden sollte. Dazu bieten sich Lebertran, Leinöl, Hanföl und Fischöl an, da sie reichlich Omega-3 Fettsäuren enthalten. Omega-6 haltige Öle wie Distelöl, Sojaöl und Rapsöl sollten vermieden werden. Das Öl sollte kalt gepresst und möglichst kühl und dunkel, luftdicht verschlossen gelagert werden. Bei falscher Lagerung können die im Öl enthaltenen Fettsäuren oxidieren und krebserregend auf den Organismus Deines Hundes wirken. Schlachttiere, welche biologisch und als Weidetiere herangezüchtet werden, haben hingegen oft noch einen gesunden Ausgleich an Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren, wodurch bei Biofleisch eine Ergänzung mit Omega-3 Fettsäuren meist nicht erforderlich ist. Auch Mahlzeiten mit überwiegend magerem Fleisch sollten durch Fette ergänzt werden. Der ideale Fettgehalt einer BARF-Ration liegt pauschal gesagt bei 20%. Jedoch haben aktivere Hunde einen höheren Bedarf, da Fette zur Energiegewinnung dienen.

Wichtig: Wer seinen Hund BARFt, sollte durch regelmäßige Kot- und Blutuntersuchungen sicherstellen, dass die Fellnase alle für ihn wichtigen Nährstoffe in optimaler Menge erhält. Neben der Info, ob dem Hund eventuell Nährstoffe fehlen oder in zu hoher Mengen gefüttert werden, gibt die Untersuchung zudem Aufschluss darüber, ob ernährungsbedingte Krankheiten, ein Parasitenbefall oder ein Problem des Stoffwechsels vorliegen.

Welche Arten des BARF gibt es?

Neben dem klassischen BARFen haben sich auch bereits mehrere leicht abgewandelte Varianten durchgesetzt. Die häufigsten erläutern wir euch hier:

TeilBARFen

Wer seinen Hund aus Zeit- oder Kostengründen nicht gänzlich auf BARF umstellen möchte, kann das BARFen auch mit Fertigfuttermittel ergänzen. Auch für die Umstellung von Fertigfutter auf Rohfütterung bietet sich das TeilBARFen an, da eine abrupte Umstellung zu Unverträglichkeiten führen kann. Allerdings sollte beim TeilBARFen darauf geachtet werden, dass der Magen des Hundes zur Verdauung von Fertigfuttermitteln und Rohkost unterschiedlich lange Zeit benötigt. Gerade bei sensiblen Hunden kann dies daher zu Magenproblemen und Verdauungsstörungen führen. Wer seinen Hund mit TeilBARFen ernähren möchte, sollte darauf achten, dass in Fertigfuttermitteln bereits ein hoher Getreideanteil enthalten ist, weshalb es ratsam ist, dementsprechend mit einem höheren Anteil an Fleisch zuzufüttern.

TrockenBARF

TrockenBARF unterscheidet sich kaum vom klassischen BARF. Das Fleisch ist lediglich besonders schonend luftgetrocknet, wodurch alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe enthalten bleiben.

TrockenBARF kann problemlos wie beim klassischen BARF mit Obst, Gemüse und Ölen angereichert werden und ergibt so eine vollwertige Nahrung, welche auch für unterwegs sehr gut geeignet ist.

C.O.R.F.

C.O.R.F. ist eine Form des BARF und bedeutet „bequemes Rohfutter“ (convinience raw food).

Die Zutaten sind bereits zu einem Fertigmenü zusammengepresst und tiefgefroren, sodass das Futter schnell zubereitet werden kann. Wichtigen Bestandteile wie Fleisch, Innereien, Gemüse, Obst aber auch Mineralstoffe, Öle und Vitamine sind enthalten, wodurch bereits alle für den Hund wichtigen Nährstoffe vereint sind. Durch die fertigen Portionen, welche nach dem Auftauen sofort verzehrfertig sind, bietet C.O.R.F eine immense Zeitersparnis. Auch das Reinigen von Küchenutensilien entfällt. Jedoch wird durch die fertigen Portionen in der Regel nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes eingegangen. Dies kann zu Über- oder Unterversorgungen führen und sollte daher mit zusätzlicher Nahrungsergänzung ausgeglichen werden.

BAF to go

BAF bedeutet „biologisch artgerechtes Futter“ und ist reines BARF mit einer sehr langen Haltbarkeit. Durch ein spezielles Garverfahren und spezielle Verpackung ist BAF bis zu zwei Jahre ohne Kühlung haltbar und eignet sich daher besonders gut zum BARFen im Urlaub oder unterwegs. In qualitativem BAF sind keinerlei Konservierungsstoffe enthalten. Man sollte jedoch darauf achten, seinem Hund nicht jeden Tag das gleiche BAF zu geben, sondern für die optimale Ernährung auch Abwechslung in seinen Speiseplan zu bringen. Auch wenn das Garverfahren besonders schonend ist, geht dies zulasten der Vitamine, weshalb BAF nicht ganz so gesund ist wie frisches BARF.

Prey- und Franken-Prey

Die Rohfütterung nach dem Prey-Model-Raw ist eine spezielle Art der Fütterung. Diese geht noch mehr auf das ursprüngliche Fressverhalten des Wolfes ein. Gemüse und Obst sind auf dem Speiseplan des Hundes nicht vorgesehen. Stattdessen erhält der Hund alle wichtigen Nährstoffe über die Fütterung aller Bestandteile eines kompletten Beutetiers inklusive Fell, Haut und Innereien. Dadurch erhält der Hund auch pflanzliche Nährstoffe, insofern diese zuvor vom Beutetier aufgenommen wurde. Dein Hund erhält so mit der Aufnahme von Fell, Muskeln, Knochen und Organen ein perfekt zusammengestelltes Menü. Für die Fütterung nach Prey-Model-Raw werden Fisch, Eichhörnchen, Wildhuhn und Küken bevorzugt.

Da man geeignete Beutetiere jedoch nicht so einfach im Tierfachhandel erwerben kann, hat sich der Franken-Prey-Stil etabliert. Nach Frankensteins Prinzip wird hier versucht, ein komplettes Beutetier aus verschiedenen Fleischstücken, Knochen, Innereien und Fett zusammenzusetzen.

Hat BARFen auch Nachteile?

Generell ist BARFen eine sehr gesunde Form der Ernährung, welche auf die individuellen Bedürfnisse Deines Hundes angepasst ist. Um dies zu gewährleisten, ist es jedoch nötig, die Bedürfnisse Deines Hundes auch genau zu kennen und gezielt auf diese einzugehen. Viele Zweibeiner BARFen leider auf eigene Faust, ohne ein vorheriges Blutbild erstellen und damit den optimalen Bedarf ihres Hundes ermitteln zu lassen. Dadurch kann es sehr schnell zu Unter- oder Überversorgung kommen, infolge dessen ernste Risiken für die Organe Deines Hundes bestehen. Das BARFen sollte daher stets durch einen Ernährungsberater und einen Tierarzt begleitet und kontrolliert werden. Diese findest Du natürlich bei blepi.

Auch Unwissenheit und fehlerhafte Futterpläne sind sehr häufige, aber fatale Fehler beim BARFen. So sieht man leider immer wieder experimentierfreudige Zweibeiner, welche den mit rohem Schweinefleisch, Tomaten und Aubergine gefüllten Napf ihres Lieblings stolz in den sozialen Medien posten. Um solche Fehler zu vermeiden, ist es sehr wichtig, sich mit einzelnen Lebensmitteln, deren Vor- und Nachteile, so wie der Verträglichkeit für Deinen Hund genauestens auseinanderzusetzen.

Ein weiterer Nachteil ist die Gefahr der bakteriellen Infekte durch rohes Fleisch. Vierbeiner wie auch Zweibeiner können sich dadurch mit Salmonellen infizieren, welche zu Durchfall, Erbrechen und Fieber führen können. Fleisch, welches zum BARFen verwendet wird, sollte daher stets frisch sein. Auch sollte man darauf achten, dass der Hund umgehend seine Ration verspeist und dieses zuvor nicht länger im Napf verblieben ist.

Das Immunsystem des Hundes sollte stets in gutem abwehrfähigem Zustand gehalten werden, um sofort zuverlässig reagieren zu können, sollte es beim BARFen doch einmal zu einem bakteriellen „Unfall“ kommen.

Wir hoffen, dass wir Dir einen guten Eindruck und ein paar interessante Informationen rund um das Thema BARFen mitgeben konnten. Du möchtest mehr zur Ernährung Deines Hundes erfahren? Dann schau gern auch in unserem Beitrag “Ernährung des Hundes – Die richtige Fütterung” vorbei.

 

 



Warum wird Futter für Hunde und Katzen teurer?

Viele Haustierbesitzer sind verärgert, denn Futter für Hund und Katze werden zunehmend teurer. Warum das so ist, erklären wir hier.

 

Die Preise von Hunde- und Katzenfutter sind in den letzten Wochen teilweise stark angestiegen und viele Tierbesitzer fragen sich, was diese Preiserhöhung rechtfertigt. Oft wird als Grund für die steigenden Preise der Profitgedanke der Firmen vermutet. Doch weit gefehlt! Firmen sind sich dessen durchaus bewusst, dass Preiserhöhungen auch immer ein Risiko bergen und viele Tierbesitzer aufgrund dessen von ihrer aktuellen Marke Abstand nehmen könnten. Demnach sind seriöse Futtermittelhersteller nicht daran interessiert, die Preise unattraktiv in die Höhe schnellen zu lassen.

Doch was ist denn dann nun wirklich der Grund dafür, dass Hunde- und Katzenfutter teurer geworden ist? Wir klären auf!

Die Preise für Futtermittel sind so kalkuliert, dass nach Abzug der laufenden Kosten am Ende hoffentlich auch etwas Gewinn übrig bleibt. Doch oft ist diese Gewinnspanne gar nicht so hoch, wie manch ein Tierbesitzer zunächst denken mag. Gerade in Familienunternehmen, in denen jeder Teilhaber selbst gleichzeitig auch Tierbesitzer ist, hat man immer auch einen Blick auf die Sicht des Tierhalters, sodass die meist längst überfällige Preiserhöhung immer wieder herausgezögert wird. So sehr sich diese Firmen das Wohl des eigenen Haustieres wünschen, sind sie auch an dem Wohl aller anderen Haustiere interessiert. Daher hat es in Familienunternehmen oft höchste Priorität, ausgezeichnetes Futter für alle Tierhalter und zu erschwinglichen Preisen zugänglich zu machen. Damit alle Tiere die gesunde und ausgewogene Ernährung erhalten, die sie verdienen.

Das sind die Ursachen der Preissteigerung bei Hunde- und Katzenfutter

Eine Ursache der Preissteigerungen liegt in den Rohstoffen. Neben Fleisch haben Alleinfuttermittel natürlich noch eine ganze Menge mehr Inhaltsstoffe, die die Gesundheit des Tieres unterstützen sollen. Zutaten wie Grünlippmuschel aus Neuseeland oder in Deutschland nur saisonal verfügbare Obst- und Gemüsesorten sorgen mit erhöhten Transportkosten und teils langen Lieferfristen für steigende Futterpreise. Doch auch Fleisch, welches oft einen großen Anteil des Alleinfuttermittels ausmacht, ist in den letzten Monaten deutlich teurer geworden. Unter anderem, weil es während Corona teils weniger Nachfrage gab und sich daher viele Schlachthöfe verkleinert oder gar umorientiert haben. Da Angebot und Nachfrage den Preis regeln, ist der Kilopreis von Fleisch dementsprechend gestiegen. Auch steigende Preise für Energie und Futterkosten für die Nutztiere sorgen für steigende Fleischpreise. Doch auch Rohstoffe wie Getreide sind teilweise teurer oder schwerer zugänglich geworden. Zwar besteht in Deutschland nicht direkt ein Mangel an Getreide, dennoch bedeutet dies nicht, dass es auch direkt bei den Futtermittelherstellern landet. Die Unruhen der Ukraine wirken sich auch hier auf uns aus. Die Logistik steht vor verschiedenen Herausforderungen, die den Preis von Getreide vereinzelt stark ansteigen lassen.  

Die Preise für Verpackungsmaterialien sind ebenfalls deutlich gestiegen und so kosten Dosen, Kartons und Tüten heute fast doppelt so viel wie noch vor der Pandemie. Den Unruhen in der Ukraine geschuldet, befinden sich gerade die Preise für Aluminium derzeit auf einem neuen Rekordhoch. Zudem sorgen steigende Benzinpreise und teils lange Wartezeiten an den Grenzen für hohe Transportkosten. Die erhöhten Gas- und Ölpreise machen sich neben Transport und Produktion jedoch auch noch auf andere Weise bemerkbar. Und zwar in den Heizkosten für die Büroräume, in welchen das Team des Backoffice für einen möglichst reibungslosen Ablauf der einzelnen Prozesse sorgt.

Hinzu kommen noch bedingt durch die letzten Monate zusätzliche Hygienemaßnahmen, um die Mitarbeiter in den einzelnen Abteilungen während der Pandemie bestmöglich schützen zu können. Masken, Plexiglasscheiben oder Desinfektionsmittel. Der Gesetzgeber stellte strenge Regeln auf, deren Einhaltung mit zusätzlichen Ausgaben für Anschaffungen der Hygieneartikel und Sicherheitsmaßnahmen verbunden war.

Unser Fazit zu steigenden Kosten für Hunde- und Katzenfutter

Du siehst, steigende Kosten für Futtermittel sind kein neues Problem, sondern bereits seit über zwei Jahren ein sich anbahnender Prozess. Über die Tatsache, dass sich dies erst jetzt verstärkt in den Preisen des Endverbrauchers bemerkbar macht, sollten wir also nicht verärgert sein, sondern viel mehr dankbar dafür, dass die Futtermittelhersteller es bisher geschafft haben, diese Preissteigerungen durch verminderten Eigengewinn und interne Einsparungen auszugleichen und somit Preiserhöhungen länger von uns als Endverbraucher abzuwenden.



Futtermenge bei Welpen verstehen

Was ist die richtige Futtermenge bei Welpen

In den ersten sechs Lebensmonaten findet die schnellste Wachstumsphase im Leben Deines Welpen statt. Um so wichtiger ist es, die Futtermenge bei jungen Hunden zu kennen.

Für die seelische Balance spielt seine körperliche Verfassung eine entscheidende Rolle. Damit keine zusätzlichen Infektionen oder Verdauungsstörungen euch belasten, solltest Du in der ersten Zeit beim empfohlenen Welpenfutter des Züchters oder Tierheims bleiben.

Wenn ein Wechsel nicht vermeidbar ist, dann gib Deinem Hund die Chance, sich langsam daran zu gewöhnen.

Am besten steigerst Du die Menge des neuen Futters alle zwei Tage:

  • 1. und 2. Tag = 25:75 – Neues zu altes Welpenfutter
  • 3. und 4. Tag = 50:50 – Neues zu altes Welpenfutter
  • 5. und 6. Tag = 75:50 – Neues zu altes Welpenfutter

In den ersten sechs Lebensmonaten findet die schnellste Wachstumsphase im Leben Deines Welpen statt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese fast doppelt so viel Energie verbrauchen, wie ein ausgewachsenes Tier. Die meisten Junghunde bevorzugen ein Nassfutter, da ihnen dieses oftmals viel besser schmeckt.

Beim Trockenfutter solltest Du als Halter*in darauf achten, dass Dein Welpe genügend trinkt. Dazu kommt, dass ein Welpe ein ausgebildetes Milchzahngebiss und eine gewisse Beißkraft braucht, um das Trockenfutter zu knabbern.

Zusammensetzung des Welpenfutters beeinflusst die Futtermenge

Eine Frischfleischnahrung mit hohem Fleischanteil und offener Volldeklaration bei Nassfutter ist hier optimal und versorgt die Jungtiere mit ausreichend Proteinen für ihr Wachstum. Es liefert wertvolle Eiweiße, Fette und Kalzium. So können Muskeln aufgebaut werden, die mit dem Knochenwachstum im Einklang stehen. Achte darauf, dass nicht zu viel Getreide enthalten ist, denn zu viel Getreide kann Durchfälle bei Hundewelpen begünstigen.

Auf jeden Fall aber auch Gräser und/oder Kräuter und beispielsweise gekochtes Gemüse im richtigen Verhältnis zur Futtermenge. Wie auch beim Menschen gilt: ein Löffel Öl ermöglicht erst die richtige Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen. Lachs Öl hat sich in der Praxis gut bewährt. Es hat einen guten Einfluss auf das Gehirn. Sehschärfe und Gehirnentwicklung werden durch Lachs Öl bei Welpen positiv beeinflusst. Das ist auch gut für ihr Sozialverhalten.

Nadine Abatzis, Tierernährungsexpertin beobachtet täglich, dass mit hochwertiger Nahrung gefütterte Welpen tendenziell langsamer wachsen. Das ist gut! Dafür haben diese Welpen einen kräftigen Körperaufbau und ein stärkeres Immunsystem. Dadurch werden insbesondere Gelenkprobleme vermieden, die bei einem schnelleren Wachstum viel häufiger zu beobachten sind.

Futtermenge ist abhängig von Welpenalter und Rasse

Normalerweise wird ein Welpe in der 6. Lebenswoche von der Muttermilch abgesetzt. Nach Entwöhnung der Milch bekommt ein Welpe weiterhin das bekannte Beifutter vom Züchter. In den ersten 3-4 Tagen nach Absetzen etwa die bisherige Futtermenge, danach wird die Menge je nach Alter, Rasse und Gewicht langsam angehoben, sofern keine Verdauungsstörungen auftreten. Die richtige Berechnung ist hier entscheidend.

Dabei soll das auf etwa vier bis sechs Portionen täglich verteilt werden. Die Verdauung funktioniert mit kleinen Portionen besser, da sich der kleine Magen-Darmtrakt erst herausbilden muss und nicht überfordert wird.

Passt die Kotmenge (auch Output genannt) zur aufgenommenen Futtermenge?

Bei hochwertiger Ernährung minimiert sich die Futtermenge bzw. verringert sich diese im Verhältnis zu Industriefutter. In diesem Verdauungsprozess kann auch nachweislich mehr verwertet werden & der Output ist wesentlich geringer.

Kohlenhydrate (z.B. Kartoffelflocken) müssen vorsichtig gefüttert werden, denn die für die Verdauung notwendigen Enzyme sind erst ab der 12. Woche in vollem Umfang vorhanden. Der Nachteil an Getreide ist, dass einige Getreidesorten Gluten (Kleber) enthalten, dem gegenüber einige Hunde intolerant sein können. Diese Glutenintoleranz bezeichnet man in der Medizin als Zöliakie. Typische glutenhaltige Getreidesorten sind: Weizen. Dadurch, dass Hunde im Gegensatz zu uns Menschen nicht wirklich kauen, würden sie ganze Getreidekörner in der Tat so wieder ausscheiden. Flocken oder gepopptes Getreide hingegen können Hunde sehr gut verwerten.

Mit steigendem Alter ist die Anzahl der täglichen Fütterungen allmählich zu reduzieren. Serviere Deinem Welpen Futter in Zimmertemperatur. (Nicht direkt aus dem Kühlschrank), frisches Trinkwasser sollte selbstverständlich in einem Extranapf stets bereitstehen. (Stets auf Hygiene & Reinigung achten)

 

Mit Tierernährungsberater sprechen und Futtermenge bestimmen

 

Eine gute, gesunde Nahrung in der Wachstumsphase ist besonders wichtig, da sich gerade in diesem Lebensabschnitt mitentscheidet ob aus dem kleinen Welpen, ein munterer, kräftiger Hund wird.

Es ist verständlich, dass man sich durch die große Auswahl an Welpenfutter überfordert fühlt. Dennoch solltest Du Dir die Zeit nehmen um eine gute Entscheidung zu treffen. Informationen in der Futtertabellen von Hersteller, sind oft nur Empfehlungen. Dabei wird nicht die Rücksicht auf die Aktivität oder Rasse genommen.

Sich einmal mit einem guten Tierernährungsberater auszutauschen, nimmt Dir den ganzen Stress und Ungewissheit weg. Es ist auf jeden Fall besser als sich durch das Futter-Regal durchzutesten um das „richtige“ für Deinen Hund zu finden.

Wenn Du das Hundefutter für Deinen Hund in der Wachstumsphase selbst zubereiten möchtest, solltest Du Dir definitiv ein passendes Rezept von einem Ernährungsberater oder einem auf Tierernährung spezialisierten Tierarzt geben lassen. Er wird eine an den individuellen Nährstoffbedarf Deines Hundes angepasste Futtermenge errechnen und diese während der Wachstumsphase mehrfach anpassen. Diese tierärztliche Leistung kostet zwar Geld, bewahrt Dich aber vor hohen Behandlungskosten, die später auf Dich zukommen werden, wenn Dein Hund während des Wachstums falsch ernährt wird.

 

 

Beitrag von Tierernährungsberaterin Nadine Abatzis

 

Insektenfutter für Hunde: gesund oder nur ein weiterer Trend? Interview mit Tenetrio

Wenn wir mit unserem Fleischkonsum so weitermachen wie bisher, sei es Mensch oder Hund, wird das vor allem für den Planeten nicht mehr tragbar können. Daher gibt es jetzt Tenetrio. Insektenfutter für Hunde.

Insektenbrot, Insektenmehl für Menschen ist in aller Munde. Für viele noch eine Herausforderung und auf jeden Fall eine Überwindung beim Probieren. Woher kommt die Leidenschaft bei euch, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und was ist der wahre Beweggrund gewesen Tenetrio zu gründen?

Unsere Vision ist es, der Welt die beste insektenbasierte Ernährung zu bieten, da diese in unseren Augen einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährungszukunft liefern wird. Es ist uns wichtig, dass sich auch die kommenden Generationen noch hochwertig und vor allem für den Planeten tragbar ernähren können. Wenn wir mit unserem Fleischkonsum so weitermachen wie bisher, sei es Mensch oder Hund, wird das nicht möglich sein. Daher haben wir TENETRIO gegründet.

 

Wie ist eure Name Tenetrio entstanden? Hat es eine Bedeutung?

 

Die Basis für unsere Produkte ist der Mehlwurm, der auf lateinisch Tenebrio molitorheißt. Aus dem Tenebrio haben wir dann das Tenetrio gemacht und das hat gleich dreierlei Bedeutung für uns: Der Mehlwurm durchläuft drei Stadien: Der Wurm wird zur Puppe und daraus schlüpfen die Käfer, die dann Eier für den nächsten Zyklus legen. Die Mehlwürmer vereinen mit hochwertigem Protein, gesunden Fetten und vielen Mikronährstoffen das Beste aus Fleisch, Fisch und Gemüse. Und zu guter letzt sind wir als Trio in das Abenteuer Startup aufgebrochen.

Es war Frage der Zeit, dass wir Insekten auch unseren Haustieren anbieten werden. Jedoch haben viele Menschen Bedenken. Denn ein Hund stammt aus dem Wolf und soll sich auch am besten wie in der freien Natur ernähren. Wie gesund ist eigentlich das Insektenfutter?

 

Das mit der Abstammung vom Wolf stimmt zwar, aber der Hund konnte sich lediglich durch einige Anpassungen als des Menschen bester Freund etablieren: Er kann sehr gut mit ähnlichen Nahrungsmitteln auskommen wie seine Herrchen und Frauchen, aber das ist ein anderes Thema, das die Gemüter der Hundehalter*innen erhitzt.

Tatsächlich gehören Insekten aber zum Speiseplan des Wolfes und auch viele Hundehalter berichten uns davon, dass ihr Hund draußen nach Insekten jagen würde. Von daher sind sie auf jeden Fall nichts Unnatürliches für die Hunde. Gesund sind sie durch die tolle Kombination der Nährstoffe: sie liefern hochwertiges tierisches Protein, ohne jedoch ein Problem mit der Massentierhaltung zu haben. Dazu kommen die gesunden Fette und weitere Vitamine und Mineralstoffe. Dadurch sind sie die perfekte Alternative für eine gesunde und nachhaltige Proteinversorgung.

Keine Frage, dass wir uns über Nachhaltigkeit nicht nur Gedanken machen müssen, sondern auch handeln sollten. Dennoch, wie sieht so eine Insekten-“Produktion” aus?

 

Die Mehlwürmer leben ein bisschen wie im Schlaraffenland: Sie liegen auf ihrem Futter und können den ganzen Tag so viel fressen wie sie Lust haben. Unsere Mehlwürmer mögen es von Hause aus warm und kuschelig: Am liebsten tummeln sich alle eng zusammen und erzeugen dabei auch ordentlich Wärme. Dadurch müssen wir bei einer ausreichenden Menge nicht zusätzlich heizen. In unseren Zuchtboxen halten wir die verschiedenen Insektenstadien für die jeweilige Zuchtdauer, während der sie täglich mit neuem Futter und Feuchtigkeit versorgt werden.

 

Das heißt, dass unsere Vögel noch immer genug fliegende Nahrung haben werden?

 

Diese Bedenken hören wir tatsächlich öfter mal. Die Insekten, die wir in Europa für die Produktion von Lebens- oder Futtermitteln verwenden, stammt ausschließlich aus darauf spezialisierten Insektenfarmen und beeinträchtigt die Insekten-Welt außerhalb dieser Farmen daher nicht.

 

Nun, gehen wir mal zu dem praktischen Teil. Wie kommt das Insektenfutter bei den Hunden an? Müssen sie sich dran gewöhnen und kann man euer Insektenfutter als Alleinfuttermittel auch nehmen?

 

Im Rahmen unserer Arbeit haben wir schon mit unzähligen Hundehaltern gesprochen und waren überrascht, wie viele von einem äußerst mäkligen Hund berichteten. Also gibt es generell kein Produkt, dass alle Hunde gerne essen. Das war für uns ein wichtiges Learning. Da wir komplett auf Geschmacksverstärker und Aromastoffe verzichten, haben die Produkte nur einen natürlichen Geschmack, was viele Hunde gar nicht mehr kennen. Daher müssen sich einige erst ein bisschen daran gewöhnen, aber die meisten kommen nach kurzer Zeit auf den Geschmack und lieben ihre Insekten-Leckerlis heiß und innig. Unser Alleinfuttermittel GEMÜSEGARTEN ist erst seit wenigen Wochen erhältlich. Darauf haben viele unserer Kunden schon gewartet, die ihren Hund gerne auf Insektenfutter umstellen wollen. Es wurde daher begeistert aufgenommen.

 

Mal angenommen, dass wir es schaffen, dass in 2050 sich 45% von Hunden von Insektenfutter ernähren.Wie sieht die Welt dann aus? Was würde sich verbessern oder verschlechtern?

 

Wenn wir uns nur mal auf die 9,4 Millionen Hunde in Deutschland beschränken, wären 45% knapp 4 Millionen Hunde. Diese verzehren ca. 10 kg Trockenfutter im Monat, also 120 kg im Jahr.  Pro Kilogramm spart unser Futter im Vergleich zu einem Rindfleisch-basierten Produkten satte 15.000 Liter Wasser ein. Auf 4 Millionen Hunde mit 120 kg Futterverzehr pro Jahr gerechnet wären das 7,2 Billionen Liter Wasser. Dieses müsste man nicht für die Landwirtschaft verwenden. Ähnliches kann man für die Zucht benötigte Futtermittel und nicht ausgestoßenes Treibhausgas berechnen. Damit wäre Deutschland auf jeden Fall ein ganzes Stück nachhaltiger und Hundehalter können mit unseren Produkten aktiv dazubeitragen.