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Wurmkuren – sinnvoll oder schädlich?

Kaum ist man aus irgendeinem Grund beim Tierarzt, wird einem immer die gleiche Frage gestellt: Wann haben Sie das letzte Mal entwurmt? Und ob man will oder nicht, gibt er jedes Mal gleich das Mittel mit, die man „prophylaktisch“ gegen Würmer mindestens alle 3 Monate, bei Katzen-Freigängern sogar alle 4 Wochen, geben soll. Und spätestens nach einem Jahr steht man wieder beim Tierarzt…

Wann ist eine Wurmkur bei Haustieren erforderlich?

Wurmkuren sind dann sinnvoll und nötig, wenn ein Tier wirklich unter Wurmbefall leidet. Symptome können sein: Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, „Schlittenfahren“ beim Hund (wenn er mit dem Po auf dem Boden rutscht), aufgeblähter Bauch oder auch sichtbare Würmer im Kot.
Wenn ein Tier eines oder mehrere dieser Symptome aufweist, sollte umgehend eine Kotprobe im Labor durchgeführt und gezielt gegen die vorhandenen Parasiten entwurmt werden.
Wichtig ist, dass es sich um eine Sammelkotprobe von 3 Tagen handelt, wobei von jedem Kothaufen ein kleines bisschen in ein Kotröhrchen getan wird, da nicht jedes Mal Würmer oder Eier/Larven ausgeschieden werden. Am 3. Tag bringt man das gefüllte Kotröhrchen zum Tierheilpraktiker, der die Kotprobe ins Labor schickt und dort untersuchen lässt. Sobald man weiß, mit welcher Art von Würmern das Tier befallen ist, kann man gezielt entwurmen mit einem Mittel, das genau auf diese Parasiten abgestimmt ist. Ein Breitband-Wurmmittel ist nicht erforderlich.

Der neue Trend: Vetevo Probeboxen, was sagen die Experten

Schnell und einfach bietet auch die Firma vetevo Probeboxen an, die dort direkt bestellt werden können. Nicht nur als Einzelprobe, sondern gleich für das ganze Jahr, damit regelmäßig und ganz ohne Tierarzt oder Tierheilpraktiker untersucht werden kann. Sinnvoll für die Kundenbindung, werden doch bei erkanntem Wurmbefall auch gleich die benötigten Wurmkuren „hinterhergeschoben“. Das hört sich alles schnell, einfach und praktisch an. Doch meist ist es gar nicht nötig, mehrere Male pro Jahr eine Kotprobe untersuchen zu lassen, ebenso wenig wie eine Wurmkur zu geben.
Dabei klärt der Hersteller Vetevo nicht über Risiken und Nebenwirkungen der Wurmkuren auf. Und letztendlich kann über das Internet auch nicht geklärt werden, warum das Tier überhaupt immer wieder unter Wurmbefall leidet.
Ein gesundes Tier bekommt in den seltensten Fällen Würmer, ebenso wenig wie andere Krankheiten. Wenn eine mehrfache Belastung mit Parasiten auftritt, ist der Besuch beim Tierheilpraktiker unumgänglich. Das heißt, dass zu einem gesunden Tier nicht nur ein Test aus dem Internet gehört, sondern eine persönliche Vorstellung des Patienten beim Therapeuten. Ein Tierarzt oder Tierheilpraktiker nehmen das gesamte Tier inklusive seiner Lebensbedingungen in Augenschein, klären über gesunde Fütterung und artgerechte Haltung auf und ebenso bemühen sie sich, den Grund des Wurmbefalls zu finden.

Welche Risiken bringt eine Wurmkur für ein Haustier?

Leider wird man so gut wie nie über die Risiken und Nebenwirkungen der Wurmkuren aufgeklärt oder diese werden heruntergespielt und die Notwendigkeit einer Entwurmung wird dargelegt.
Dabei gibt es Wurmkuren für Haustiere, die nachgewiesenermaßen auch großen Schaden anrichten können. Vor allem Wurmkuren mit dem Wirkstoff Ivermectin (z. B. Equimax, Ivomec, Furexel, um nur einige zu nennen) können bei manchen Hunderassen (Collie, Sheltie, Bobtail und deren Mischlinge) sogar zum Tod führen. Da diese Mittel die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen, kann es zu zentralnervösen Störungen kommen, d. h. das Pferd fängt an zu „spinnen“ und bei Hunden kann Epilepsie ausgelöst werden! Hier gilt es, Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen.

Eine Wurmkur kann keinem Parasitenbefall vorbeugen.

 

Außerdem wirken diese Wurmkuren NICHT, wie vom oft suggeriert, prophylaktisch. Eine Wurmkur kann keinem Parasitenbefall vorbeugen. Ein Wurmbefall kann niemals im Vorfeld ausgeschlossen werden, weder bei Hund und Katze, noch beim Pferd. Im schlimmsten Fall kann sich das Tier direkt am Tag danach wieder mit neuen Würmern infizieren.
Die beste Vorsorgemaßnahme ist eine gesunde, artgemäße Fütterung, eine artgerechte Haltung, liebevolle Betreuung und damit ein gesundes Tier mit einem gesunden Abwehrsystem sowie eine Kotuntersuchung bei Verdacht auf Wurmbefall.

Vereinbare einen Termin bei Deinem Tierheilpraktiker oder Tierarzt. Gerne kannst du aber auch mit dem Ergebnis deines Wurmtests einen Termin bei Tierheilpraktikerin Birgit Leukart in Mössingen vereinbaren, damit – unabhängig vom Hersteller – geklärt werden kann, ob und welche Wurmkur erforderlich ist und welche weiteren Maßnahmen zur Gesunderhaltung deines Tieres beitragen.

Betrag von Birgit Leukart , Tierheilpraxis Mössingen
www.tierheilpraxis-moessingen.de