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Notfall beim Hund – Die Hausapotheke für Dein Haustier

Schnell ist es passiert und das geliebte Haustier hat sich beim Spielen verletzt oder etwas gefressen, was nun für Magenprobleme und Durchfall sorgt. Gerade Feiertage und Wochenenden sind dafür bei Haustieren offensichtlich besonders beliebt und der Tierarzt leider nicht erreichbar.

 

Bei ernsten Problemen sollte natürlich umgehend der Nottierarzt oder eine Tierklinik konsultiert werden. Handelt es sich jedoch lediglich um kleine Problemchen, können Frauchen und Herrchen diese natürlich erst einmal selbst versorgen und Wauzi dann zum Doktor bringen, wenn dieser am nächsten Werktag wieder in der Praxis ist. Wir erklären, was Du für diese Fälle wissen und vorbereiten solltest.

 

Notfallapotheke / Hausapotheke für den Hund

 

Für den Fall der Fälle sollte jeder Hundebesitzer eine Notfallapotheke für die Fellnase im Haus haben. Was diese alles beinhalten sollte, erfährst Du folgend:

Verbandsmaterial

  • Für kleinere Wunden sollten stets Verbandsmaterialien für den Hund im Hause sein. Dazu gehören Verbandswatte, Mullbinden, Mullkompressen, sterile Tupfer und natürlich Tape. Für Hunde besonders geeignet sind selbsthaftende Binden. All diese Utensilien sind in der Apotheke erhältlich. Beachte bitte, dass auch Verbandsmaterial ein Mindesthaltbarkeitsdatum hat. Ist dies überschritten, sollte das Verbandsmaterial durch Neues ersetzt werden, da die sterilen Materialien ansonsten mit Bakterien versetzt sein können, die im schlimmsten Falle gar zur Blutvergiftung führen können.
  • Damit gerade an Pfoten der Verband gut hält und Dein Hund sich nicht an diesem vergreift, ist es ratsam, auch immer ein paar Babysöckchen für Deinen Hund in der Notfallapotheke zu haben. Diese kannst Du nach dem Verbinden der Wunde ganz einfach über die Pfote ziehen.
  • Für die kalten und nassen Tage ist es ebenfalls empfehlenswert, wasserdichte Hundeschuhe für Deine Fellnase zu haben. Wird der Verband beim Gassi nass oder schmutzig, gelangen Bakterien in die Wunde. Dies zu vermeiden kannst Du Deinem Hund beim Ausgang einfach einen Schuh über den Verband ziehen, der ihn vor Nässe und Schmutz schützt.

Desinfektion, Salben und Medikamente

  • Für den Fall von Verletzungen gehört natürlich auch ein hundegeeignetes Desinfektionsspray in die Notfallapotheke. Dies sollte wirklich für Haustiere geeignet sein, da es sonst zu stechend für die empfindliche Fellnase sein kann.
  • Auch Pfotenbalsam für trockene oder stark beanspruchte Pfötchen sollte nicht fehlen. Werden diese erst einmal rissig, sind offene Wunden häufig vorprogrammiert.
  • Ein geeigneter Schutz gegen Parasiten sowie etwas Juckreiz Linderndes gehört ebenfalls  in Deine Hundeapotheke. Wir empfehlen Exner Petguard, ein rein ökologisches Spray, welches sich zuverlässig gegen Parasiten, Pilze und Juckreiz bewährt hat.
  • Ist es doch einmal passiert und Dein Hund wurde von einer Biene gestochen oder einer Zecke gebissen und Du konntest diese nicht restlos entfernen, eignet sich besonders eine Zugsalbe.
  • Ebenfalls sollten Kohletabletten zwingend in die Hundeapotheke vorhanden sein. Hat Dein Hund etwas Unbekömmliches oder gar Giftiges gefressen, kann die Gabe einer Kohletablette Dir wichtige Minuten verschaffen, da die Aktivkohle die Giftstoffe im Magen bindet und so einer Ausbreitung in den Blutkreislauf des Hundes entgegenwirkt.
  • Für kleinere Entzündungen kann Traumeel helfen. Dies gibt es als Salbe und als Tabletten. Beides ist frei in der Apotheke erhältlich. Jedoch solltest Du die Dosierung zuvor zwingend mit Deinem Tierarzt besprochen haben, damit Du im Ernstfall genau weißt, wie viele Tabletten Dein Hund am Tage maximal bekommen sollte.
  • Globuli ist wohl eines der beliebtesten Erste-Hilfe-Mittel, die es unter Haustierbesitzern gibt und tatsächlich hat dies seinen Grund, denn Globuli sind vielseitig einsetzbar. Daher solltest Du stets ein Päckchen für Deinen Hund im Hause haben.
  • Ist Dein Hund gesundheitlich vorbelastet, solltest Du Dir von Deinem Tierarzt Notfallmedikamente für Deine Fellnase geben lassen. Bei Allergikern kann es z. B. sinnvoll sein, ein antiallergisches Medikament im Haus zu haben.

 

 


Instrumente und Hilfsmittel


Neben Medikamenten und Verbandsmaterial benötigst Du auch Instrumente und Hilfsmittel. Daher sollten in der Hausapotheke für Deinen Hund mindestens eine Zeckenzange, eine Pinzette, eine Einmalspritze, Einweghandschuhe und ein extra Fieberthermometer vorhanden sein. Wer Angst davor hat, bei seinem Hund Fieber zu messen und ihn gegebenenfalls zu verletzen, dem empfehlen wir ein Fieberthermometer für Babys mit flexibler Messspitze und besonders kurzer Messdauer. Diese sind schon für etwa 5 Euro online zu erwerben.

 

Lebensmittel

Diese lagerst Du zwar nicht direkt in der Hausapotheke Deines Hundes, dennoch sollten einige Lebensmittel immer auf Vorrat für Deinen Hund vorhanden sein.

  • Sauerkraut ist der Ersthelfer bei kleinen verschluckten Fremdkörpern. Das Sauerkraut wickelt sich im Magen um den Fremdkörper und ermöglicht so das Ausscheiden ohne Verletzungen. Dies funktioniert jedoch nur bei kleinen Fremdkörpern wie einem Kirschkern oder einem Stück Plüschtier. Hat der Hund z. B. Glas oder einen Giftköder aufgenommen, gehört er selbstverständlich umgehend in die Tierklinik.
  • Morosche Karottensuppe ist eines der bekanntesten Hausmittel, welche schon unsere Großeltern gegen Durchfall und Magen-Darm-Probleme eingesetzt haben. Diese gibt es sogar mittlerweile fertig in Dosen zu kaufen. Wer die Morosche Karottensuppe fertig kaufen möchte, sollte zwingend auf die Zusammensetzung achten, denn leider ist die Suppe in Dosen häufig mit Zusätzen ergänzt, die den Sinn zu Nichte machen. Auf der sicheren Seite bist Du, wenn Du die Suppe selber kochst und ein paar Portionen auf Vorrat einfrierst. Du benötigst lediglich Karotten, Wasser und etwas Salz. Vorzugsweise ein qualitatives Salz wie z. b. Himalajasalz. Die Karotten (500 g) werden einfach gekocht, bis sie schön weich sind und anschließend püriert. Dies ergänzt Du nun durch einen Liter Wasser und etwa 3 g Salz. Nun kochst Du die Suppe noch einmal kurz auf. Fertig!
  • Für den Fall der Fälle solltest Du immer etwas Schonkost für die Fellnase im Haus haben. Das wohl bekannteste und beliebteste Rezept besteht aus zarter Hähnchenbrust, Reis und Hühnerbrühe. Ist Dein Hund Allergiker, solltest Du natürlich stets eine für ihn geeignete Alternative parat haben.

Du solltest die gesamte Notfallapotheke Deines Hundes regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf ergänzen oder auffrischen.

Erste-Hilfe für den Hund

Hitzschlag, eine allergische Reaktion oder eine offene Wunde. Ist es passiert, ist schnelles Handeln gefragt. Dafür reicht es natürlich nicht nur, dass Du die nötigen Utensilien griffbereit hast, sondern Du solltest die Situation auch einschätzen und Symptome erkennen können. Dazu ist es sinnvoll, dass Du auch die Vitalwerte Deines Hundes kontrollieren kannst, denn diese können bereits ersten Aufschluss darüber geben, was Deinem Hund fehlt. Viele Hundebesitzer wissen nicht, wie sie z. B. den Puls ihres Hundes kontrollieren oder gar im Notfall eine Mund-zu-Nase-Beatmung durchführen können. Wir empfehlen daher jedem Hundebesitzer, sich mit dem Thema Erste-Hilfe für Hunde auseinanderzusetzen. Der ASB, die Johanniter, verschiedene Tierärzte oder auch Hundeschulen bieten in regelmäßigen Abständen spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Hundebesitzer an. Diese finden je nach Organisation an ein oder zwei Tagen statt. Die Teilnahme inklusive Kursmaterial und Zertifikat kostet etwa 50 Euro.

Dieser Kurs rettet Hundeleben und ist auch eine tolle Geschenkidee für alle Hundebesitzer.  



Giardien – Nur lästig oder auch gefährlich für Hund und Katze?

Parasiten sind ein lästiges Übel, mit welchem sich jeder Tierhalter vermutlich mindestens einmal im Leben auseinandersetzen muss. Doch Parasit ist nicht gleich Parasit. Es gibt nicht nur Unterschiede, was den Lebensraum angeht, sondern auch bezüglich der Vermehrung und Bekämpfung. Wir widmen uns daher in diesem Beitrag explizit den Giardien, und klären alle Fragen rund um die lästigen Biester.

 

Was sind Giardien eigentlich?

Giardien gehören zu den sogenannten Endoparasiten. Das bedeutet, dass sie den Hund und die Katze von innen im Dünndarm besiedeln. Giardien sind Einzeller und pflanzen sich durch Zellteilung fort. Sie verfügen über fadenförmige Glieder, die es ihnen erlauben, sich fortzubewegen.

Mit dem bloßen Auge sind Giardien nicht zu erkennen, da diese lediglich etwa 7 x 10 µm (0,01 mm x 0,007 mm) groß sind. Sie werden häufig auch als Urtiere bezeichnet und existieren schon ewig. Einigen Forschungen zufolge besiedelten sie vermutlich sogar bereits die Dinosaurier.

Giardien durchlaufen in ihrem Leben zwei Phasen. In der ersten Phase (vegetative Trophozoiten) wachsen und vermehren sie sich, in der zweiten Phase (diagnostische Zysten) werden sie hingegen inaktiv. In dieser zweiten Phase erfolgt dann die Infektion neuer Wirte.

 

Wie infizieren sich Hunde und Katzen mit Giardien?

Hunde und Katzen infizieren sich durch die Aufnahme von Giardien-Zysten. Dies kann durch den Kontakt mit kontaminiertem Kot passieren, aber auch durch kontaminiertes Gras. Dabei reicht bereits die Aufnahme von 10 bis 100 Zysten, sodass schon das Schnüffeln daran für eine Infizierung ausreichen kann. Die Gefahr für Hund und Katze, sich mit Giardien zu infizieren, lauert also überall.

Woran erkenne ich, dass mein Hund/meine Katze Giardien hat?

Bei adulten, gesunden Tiere entwickelt sich häufig eine automatische Immunität, sodass diese oft sehr gut mit einem Giardienbefall klarkommen. Außer gelegentlichem Durchfall verläuft die Giardieninfektion ansonsten oft ohne weitere Symptome und wird daher häufig nicht erkannt. Eine Studie aus dem Jahr 2018 belegt, dass etwa 20 % aller Hunde sowie 5 % aller Katzen unerkannt mit Giardien infiziert sind. Dennoch sollte der Giardienbefall nicht stillschweigend toleriert werden. Denn dies ist auch symptomlos nicht nur unangenehm für Dein eigenes Haustier, sondern sein kontaminierter Kot stellt gleichzeitig eine Gefahr für andere Tiere dar.

Zum Beispiel für Senioren und Tieren mit Vorerkrankungen, da diese häufig ein bereits geschwächtes Immunsystem haben. Auch Jungtiere sind besonders gefährdet für Giardien, da sich das Immunsystem noch in der Aufbau- und Lernphase befindet. Daher sind diese dem Organismus in der Regel schutzlos ausgeliefert und leiden sehr stark unter den Symptomen. Besonders der hartnäckige Durchfall stellt eine große Gefahr da, da dieser schnell zur Dehydrierung des Jungtieres führen kann.

Auch wenn Dein Hund/Deine Katze keine Symptome zeigt, solltest Du ihn alle sechs Monate auf Giardien testen lassen. Ein zuverlässiges Verfahren bietet dabei der Schnelltest bei Deinem Tierarzt.

Was sind die typischen Symptome für einen Giardienbefall bei meinem Hund / meiner Katze?

Typisch für einen Giardienbefall ist die andauernd wechselnde Konsistenz des Kotes zwischen normal, sehr fest und starkem Durchfall sowie im Kot vorhandene Schleimbeimischungen. Gelegentlich kann der Kot sogar Blut enthalten.

Auch Bauchschmerzen, verbunden mit Gras fressen sowie Erbrechen können Anzeichen für einen Giardienbefall sein. Besteht der Befall bereits länger, macht sich dies auch durch Gewichtsabnahme sowie Schlappheit des Tieres und teilweise auch Futterverweigerung bemerkbar.

 

Wie verläuft der Zyklus von Giardien?

Werden Giardien von ihrem Wirt über den Kot ausgeschieden, verpuppen sie sich zu Zysten und werden inaktiv. In dieser Zeit befinden sie sich in der Fortpflanzungsphase. Wird die Zyste von Hund und Katze über die Schnauze aufgenommen, gelangt sie über den Magen in den Darm. Im Darm beginnt nun die Wachstumsphase, in welcher sich die Zyste zu ihrer ausgewachsenen Form (Trophozoiten) entwickelt. Diese besiedelt die Darmschleimhaut von Hund und Katze und vermehren sich dank Zellteilung rasant. Noch ehe der Wirt diese in die Umwelt ausscheidet, verpuppen sich die Giardien erneut zu einer widerstandsfähigen Zyste. Die Fähigkeit, auch unter nicht optimalen Bedingungen überleben zu können, nennt man in der Mikrobiologie Tenazität.

 

 

Wie lange sind Giardien infektiös?

Die gebildete Schutzhülle der Giardien-Zyste bietet enormen Widerstand gegen Trockenheit, Kälte und Hitze, sodass Giardien-Zysten bis zu mehrere Monate außerhalb eines Wirts infektiös bleiben und Weitere bei Aufnahme infizieren können. Lediglich lange Trockenperioden und andauernde Temperaturen über 25 Grad sowie unter -4 Grad lassen die Giardien-Zysten binnen weniger Tage absterben.

Wie werden Giardien beim Hund/ bei der Katze behandelt?

Es gibt zwei zugelassene Wirkstoffe gegen Giardien, die sowohl als Paste als auch in Tablettenform verabreicht werden können. Fenbendazol und Metronidazol, welche auch in gängigen Wurmkuren enthalten sind. Dennoch sollte man die Behandlung von einem Tierarzt begleiten lassen, da sich die Anwendung der Medikamente sowie deren Dosis im Gegensatz zu gängigen Wurmkuren unterscheidet. Häufig wird die Dosis bei einer Giardienkur halbiert, dafür jedoch doppelt so lange verabreicht. Anschließend erfolgt je nach Wirkstoff eine 5 bis 14-tägige Pause, nach welcher das Prozedere noch einmal wiederholt wird. Nach weiteren 21 Tagen wird der Kot erneut untersucht. Erst wenn dieser Test negativ ist, gilt das Tier als Giardienfrei.

Ist der Test positiv, wird die gesamte Kur noch einmal wiederholt. Ich schweren Fällen kann es vorkommen, dass Kuren sich so auch einmal bis zu einem halben Jahr hinziehen können, bis das Haustier endlich als Giardienfrei gilt.

Da Giardien sich sehr hartnäckig in der Umgebung halten und so die Gefahr einer Ansteckung für andere Tiere als auch eine erneute Ansteckung des bereits infizierten Tieres gegeben sind, sollten alle im Haushalt lebenden Haustiere gleichzeitig behandelt werden sowie strikte Hygienemaßnahmen eingehalten werden.

Sind Giardien vom Hund/der Katze auf den Mensch übertragbar?

Generell können Giardien nicht nur zwischen Hunden und Katzen, sondern auch auf den Menschen übertragen werden. Die sogenannte Zoonose ist möglich. Daher solltest Du Dich strikt an die unten genannten Hygienemaßnahmen halten, um eine eigene Ansteckung zu vermeiden. Wie bei Hund und Katze können Giardien auch für den Menschen zu Symptomen führen und sogar gefährlich werden. Besonders gefährdet sind dabei immungeschwächte adulte Menschen sowie Kinder. Bei Menschen stellt die Infektion mit Giardien eine meldepflichtige Darmerkrankung dar. Laut Robert-Koch-Institut infizieren sich jährlich mehrere tausend Menschen in Deutschland mit Giardien. Die meisten Infektionen gehen dabei jedoch nicht von Haustieren aus, sondern durch kontaminierte Lebensmittel. Um dies zu vermeiden, sollten gerade Lebensmittel, die roh verspeist werden, zuvor gründlich gereinigt werden. Dies betrifft besonders Obst, Gemüse und Salat. Die größte Ansteckungsgefahr für Menschen ist jedoch mangelnde Hygiene.

 

Welche Hygienemaßnahmen sollte ich bei Giardien einhalten?

Um die Giardien schnell wieder loszuwerden, ist es wichtig, die folgenden Maßnahmen ganz strikt einzuhalten, auch wenn dies einen vorübergehenden Mehraufwand für Dich bedeutet.

Grundreinigung

Zunächst solltest Du eine komplette Grundreinigung Deiner Wohnung vornehmen. Sammle dazu als Erstes alle Textilien in Deiner Wohnung, die mit Deinem Haustier in Kontakt gekommen sein könnten, gleichzeitig ein. Auch Fußmatten, Läufer, Gardinen etc. Am besten sammelst Du diese erst einmal in der Badewanne. Wasche sie nun schnellstmöglich bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine. Textilien, die mit 30 bis 40 Grad ausgewiesen sind, können häufig auch 90 Grad ab, wenn es sich um eine einmalige Wäsche handelt. Dies gilt jedoch nicht für Samt, Seide und Wolle. Diese Stoffe sind meist nur bei geringen Temperaturen waschbar. Diese solltest Du im Müll entsorgen. Sollte es sich um ein teures Designerstück handeln, von welchem Du Dich nicht trennen möchtest, lege dies in eine Plastiktüte und friere es für vier Wochen in Deiner Tiefkühltruhe ein. Achte darauf, dass diese unter -4 Grad kühlt, damit die Giardien-Zysten wirklich absterben. Bereits gereinigte Textilien legst Du erst einmal an einer nicht kontaminierten Stelle zur Seite. Es ist nicht empfehlenswert, diese wieder in der Wohnung zu verteilen, da Du diesen Aufwand sonst täglich wiederholen musst.

Als Nächstes gilt es, Deine Wohnung gründlich zu reinigen. Dabei solltest Du alles berücksichtigen, was mit Giardien-Zysten kontaminiert sein könnte. Bedenke auch, dass Dein Haustier sich am Hinterteil und anschließend am Fell geputzt haben könnte und die Giardien-Zysten so durch das Fell Deines Lieblings auch an den Wänden, Möbeln und bei Katzen auch an höher gelegenen Stellen verteilt worden sein können. Abwischbare Möbel sowie Böden und Wände sollten mit mindestens 70 Grad heißem Wasser abgewischt und anschließend gründlich getrocknet werden.

 

Nun gilt es noch die Teppiche und Textilmöbel zu reinigen. Dies stellt teilweise eine Herausforderung dar, da man diese nicht einfach mit heißem Wasser waschen kann. Es gibt zwar Hersteller, die Sprays mit Wirkung gegen Giardien versprechen, doch bisher ist uns kein Produkt bekannt, welches wir empfehlen könnten. Daher empfehlen wir an dieser Stelle auf den guten alten Dampfreiniger zurückzugreifen. Diesen kannst Du Dir zwar im Baumarkt ausleihen, da Du ihn aber in nächster Zeit häufiger verwenden wirst, empfehlen wir Dir die Anschaffung eines eigenen Geräts. Günstige Modelle sind bereits ab 30 Euro erhältlich. Diese haben zwar weniger Leistung als teurere Modelle, funktionieren aber nach demselben Prinzip und erzeugen durch das Erhitzen des Wassers auf über 100 Grad ebenfalls ausreichend heißen Wasserdampf. Reinige mit diesem alle Textiloberflächen.

Jetzt kommt der gemeinste Teil der Reinigung. Dein Haustier geht duschen! Egal ob Hund oder Katze, jetzt ist Baden angesagt. Nutze dazu Hunde- oder Katzenshampoo und schäume Deinen Liebling großzügig von oben bis unten ein. Anschließend spülst Du das Shampoo gut aus und reibst dabei mit der Hand noch einmal durch das Fell, um möglichst alles von eventuell anhaftenden Giardien-Zysten zu befreien.

Tägliche Hygienemaßnahmen

  • Tägliche Reinigung des Futter- und Wassernapf mit kochendem Wasser.
  • Katzentoilette täglich mit kochendem Wasser auswaschen.
  • Täglich alle Kothaufen im Garten einsammeln und die Stellen mit kochendem Wasser übergießen.
  • Tägliches Waschen des Bettchens (lege am besten immer eine Decke auf das Bettchen, die Du täglich auswechseln kannst).
  • Tägliches Waschen des Spielzeugs mit kochendem Wasser (am besten gibst Du in der Zeit nur ein einziges Spielzeug, welches gut zu reinigen ist und nimmst alle Plüschtiere vorübergehend weg).
  • Reinige den Hintern Deines Hundes/Deiner Katze nach jedem Geschäft mit einem feuchten Tuch, damit eventuell anhaftende Giardien-Zysten nicht erneut aufgenommen werden.
  • Engen Kontakt des Tieres zum Gesicht vermeiden.
  • Nach dem Streicheln bitte nicht direkt ins Gesicht fassen oder gar die Finger in den Mund nehmen und stets die Hände waschen.

blepi-Tipp: Deinem Hund kannst Du innerhalb der Wohnräume zusätzlich einen Hygieneschlüpfer anziehen. Dies hindert ihn daran, sich am Hinterteil zu lecken oder eventuell ausgepupste Giardien-Zysten erneut an den Möbeln zu verteilen und diese so wiederholt aufzunehmen. Wer seine Katze gut im Blick hat und deren Toilettenzeiten kennt, dem empfehlen wir dies ebenfalls. Ansonsten solltest Du Deiner Katze zumindest nicht alle Räume frei zugänglich zur Verfügung stellen, da Du diese sonst täglich in vollem Umfang reinigen musst.

Maßnahmen zur Vermeidung der Ansteckung anderer Tiere

Um die Gefahr für andere Tiere zu minimieren, lasse Deine Freigängerkatze in dieser Zeit bitte ausschließlich drinnen. Für Hundebesitzer gilt, wirklich alle Kothaufen aufzusammeln, selbst wenn diese auf dem hintersten Feld vollbracht wurden. Auch ist es ratsam, in einer Thermoflasche heißes Wasser mitzuführen und die Stellen anschließend mit diesem zu übergießen.

Achtung: Bedenke, auch wenn dies alles viel Aufwand für Dich ist, es lohnt sich. Denn steckt sich der Hund/die Katze Deines Nachbarn an, ist Dein Liebling auch bald wieder infiziert!

Kann ich Giardien bei meinem Hund/meiner Katze vorbeugen?

Wie Du in dem Giardien-Zyklus erkennst, ist es sehr schwer, diesen vorzubeugen. Du kannst jedoch einige Punkte beachten und daher die Gefahr einer Ansteckung mit Giardien minimieren. Dazu gehören folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  • Regelmäßiges Wechseln des Wassers und Reinigen des Napfes/des Spielzeugs sowie das regelmäßige Waschen der Decken und Betten bei mindesten 70 Grad.
  • Regelmäßige Reinigung Deiner Böden mit Deinem neuen Dampfreiniger und diese anschließend gut abtrocknen lassen.
  • Sammle täglich die Kothaufen Deines Hundes im Garten und in der Öffentlichkeit auf und entsorge diese im Hausmüll.
  • Reinige die Toilette Deiner Katze täglich.
  • Lasse Deinen Hund nicht an öffentlichen Trinknäpfen vor Zoohandlungen oder Cafés trinken.

Nun hast Du einiges über Giardien gelernt und wir hoffen natürlich, dass Du und Dein Haustier nie in diese unangenehme Situation kommt. Sollte sich Dein Haustier dennoch irgendwann infizieren, weißt Du nun, wie Du dies erkennst und am besten damit umgehen solltest. Wenn die letzte Kotuntersuchung Deines Haustieres bereits eine Weile her ist, solltest Du mal wieder zum Test bei einem Tierarzt vorbei schauen. Qualifizierte Tierärzte in Deiner Nähe findest Du natürlich bei blepi.